Morgestraich, Basel, 2002






Um 4:00 ist es in Basel dunkel, sehr dunkel sogar, da zum Morgestraich schlagartig die Straßenbeleuchtung ausgeht. Bedauerlicherweise war mein Film nicht empfindlich genug für die spärlichen Beleuchtungsverhältnisse, so dass nur zwei Photos was geworden sind. Wenn ich weitere Photos von Filmen mit höherer Empfindlichkeit bekomme, gibts weitere Eindrücke. Der Morgestraich ist ein Erlebnis das schwierig in Textform zu beschreiben ist. Sobald die Lichter der Straßenbeleuchtung ausgegangen sind, erklingen nach einem kurzen Moment der Stille die Märsche der Piccoloflöten und Trommeln los. Die Formationen der Cliquen setzen sich in Bewegung. die meisten der Cliquen werden von einem Tambourmajor geleitet, der die Richtung vorgibt, eine Gasse durch die Menge bahnt und nebenbei noch den schweren Taktstock schwingt. Ihm nach folgen meist die kostümierten Piccoloflötenspieler, gefolgt von der Laterne, die zu einem bestimmten Thema aus lokalen oder globalen Begebenheiten gestaltet ist. Dann folgen die Drummler (Trommler). Die Kostüme sind passend zum Thema der Laterne gestaltet. Beim Morgestraich haben die meisten der Kostümierten eine Laterne auf dem Kopf, man will ja schließlich erahnen können wo man hingeht, wenn man schon nix sieht. Da sich etwa 200 Gruppen mit ihren Laternen durch die teilweise engen Gässchen der Basler Innenstadt drängen kommt es häufig zu Staus. Die Märsche werden aber die ganze Zeit gespielt, jede Gruppe spielt ihre eigene Melodie und das summiert sich zu einer gewaltigen Geräuschkulisse. Im Laufe der Zeit wird es einem selbst kalt und man beginnt einzelnen Cliquen hinterherzulaufen oder wärmt sich an einer traditionellen Mählsupp oder einer Zwiebelwaie. So gegen halb acht löst sich das ganze mit dem Hellwerden auf.





Laterne1





Laterne2
Die hellen Punkte am Fuße der Laternen sind die kleinen Laternen, die auf den Kopfbedeckungen der Pfyffer und Drummler zu finden sind.


zurück zur Startseite